Begrüßungsrede des Schulleiters – Eröffnung des BGB-Atriums - Burghardt-Gymnasium Buchen (Odenwald)

Begrüßungsrede des Schulleiters – Eröffnung des BGB-Atriums

Begrüßungsrede des Schulleiters bei der Eröffnung des BGB-Atriums am 18. April 2023

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, Schüler, Lehrkräfte und Mitarbeiter!

Willkommen zur Eröffnung unseres neuen Zentrums am BGB – dem Atrium! Nach vier Jahren haben wir ein wichtiges Etappenziel unserer Umbaumaßnahme erreicht: Unsere kleine Aula wird geöffnet. Auf diesen Moment musste das BGB jahrzehntelang warten. 

Ich begrüße ganz herzlich den Bürgermeister der Stadt Buchen, Herrn Roland Burger, sowie den Beigeordneten, Herrn Benjamin Laber. 


Unsere Baumaßnahme ist ein komplexes Projekt aus Umbau, Sanierung und Neubau mit einer Vielzahl von Fördertöpfen. Wir haben es Bürgermeister Burger zu verdanken, dass dieser Wunsch der Schule nach langem, intensivem Ringen nach einer guten Lösung nun gehört und schließlich umgesetzt wurde. Ein Bürgermeister muss stets die Projektkonkurrenz abwägen und Entscheidungen des Gemeinderates verantwortungsvoll umsetzen. Ich freue mich daher, dass die Fraktionsvorsitzenden der Gemeinderatsfraktionen Harald Genzwürker (CDU), Martin Hahn (Freie Wähler) und Johannes Volk (SPD) heute anwesend sind, und möchte ausdrücklich für den Rückhalt danken, den das BGB im Gemeinderat hat.

Schließlich ist das BGB nur ein Projekt von vielen im Stadtgebiet. Ich bedanke mich deshalb umso mehr ganz herzlich bei den Herren Burger und Laber für Ihren Einsatz und schließe in den Dank auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Buchen mit ein, die mit der Maßnahme betraut sind, insbesondere Frau Rottermann, Herrn Kieser, Herrn Müller und Herrn Keppner. Ich heiße auch die anwesenden Bürgermeisterstellvertreter herzlich willkommen.

Ich begrüße recht herzlich das Team des beauftragten Architekturbüros, Kilian und Partner aus Stuttgart mit Herrn Professor Hans-Ulrich Kilian an der Spitze. Es ist schön, dass heute mit ihm und Susanne Bauer, Hannah Frohnmaier, Petra Zepezauer sowie Ulrike Dittberner ein großes Team den Weg nach Buchen gefunden hat. Ich begrüße ebenso die Bauleitung: Herr Axel Skowronnek und Nico Hofmann vom „Büro für Architektur – Nico Hofmann Eberstadt“.  

Im Rahmen des Ausschreibungsverfahren hat das Team von Kilian und Partner beim Rundgang der Bietenden durch die Schule gut zugehört und dabei erfahren, dass dem BGB eine Aula fehlt und dass der Ort, an dem wir im Moment stehen, eigentlich ein guter Platz dafür wäre. Es war klar, dass keine Aula geplant und gebaut werden kann, die allen 1.100 Schülerinnen und Schülern Platz bietet. Aber es ist Ihnen gelungen, das Machbare anzudenken und mit einem guten Konzept die Stadtverwaltung und den Gemeinderat zu überzeugen und eine wirklich attraktive, vielseitige Halle zu schaffen, die der Schule neue Welten eröffnet. Das ist Ihr Verdienst. Dafür sind wir außerordentlich dankbar!

Das Atrium hat die Aufgabe eines Markplatzes und eines Treffpunkts, ist aber auch Rückzugs-, Spiel und Lernraum. Es wird der zentrale gemeinsamen Kommunikations-, Begegnungs- und Präsentationsort des BGB werden. Ein Ort, der offen ist für alle; ein Ort, an dem jeder willkommen ist! Mehr als die Hälfte der BGB-Schüler sind Fahrschüler und kommen mit Bus und Bahn. Sie haben jetzt hier im Atrium eine geeignete Aufenthaltsfläche, etwa auf den Sitzstufen. Hier werden kulturelle Veranstaltungen stattfinden, darunter Theateraufführungen, Konzerte, Lesungen und Ausstellungen. Das Atrium erfüllt alle Anforderungen eines Veranstaltungssaals in Bezug auf die Raumakustik, die Lichttechnik und die Belüftung. Zur gelungenen Gesamtkonzeption gehört auch die Nähe zu den Fachräumen Bildende Kunst und Musik im Südflügel direkt beim Eingang, so dass ein fächerübergreifendes Arbeiten und Gemeinschaftsprojekte einfacher umgesetzt werden können also zuvor.  

Das BGB hat als offene Ganztagsschule außerdem eine Vielzahl an Arbeitsgemeinschaften. 
Heute hören wir exemplarisch die Bigband unter der Leitung von Ines Stein und wir erhalten einen Einblick in die Probenarbeit der Theater-AG unter der Leitung von Herrn Eschmann. 
Der Bühnenvorhang, die Leinwand und der Beamer für Präsentationen sind nur ein paar Bausteine für eine multifunktionale Nutzung des Raumes, der in verschiedenen Richtungen bespielt werden kann. Sie finden zudem zwei Traversen an der Decke und eine Anfangsausstattung an Veranstaltungstechnik, um dem professionellen Anspruch aller Akteure für künftige Aufführungen gerecht zu werden.   

An dieser Stelle begrüße ich ganz herzlich den ersten Vorsitzenden des Vereins der Freunde des BGB, Herr Frank Pahl, dessen ehrenamtlicher Einsatz für diese Maßnahme sich aktuell kaum beschreiben lässt. Nebenbei werden gerade 100.000€ für den neuen Klettergarten gesammelt und zudem bearbeitet er auch konkrete technische Fragen zum Klettergarten. Auch im Atrium steckt VdF drin: Die Motoren, mit denen die Traversen auf- und abgesenkt werden, hat der VdF übernommen. Nur so können die Schüler selbst mit der Lichttechnik experimentieren. Ansonsten müsste jedes Mal der Hubwagen der Stadt geholt werden, um die Scheinwerfer einzustellen. Allein die Aussicht auf diesen Raum hat Kreativität und Engagement angestoßen: In Vorbereitung sind mittelfristig ein Minimusical (Frau Stein, Herr Lenz), die Aufführung der Theater-AG (heute einen Einblick in den Probebetrieb), eine Kunstaustellung mit dem Kunstgymnasium Szombathely (Partnerlandkreis des NOK in Ungarn) sowie Autorenlesungen, Zeitzeugenvorträge und hauseigene Berufsinfobörsen. 

Ich begrüße auch Frau Sabine Kieser, die erste Vorsitzende des zweiten Fördervereins, der Verein gesunde Ernährung, der die Cafeteria im Ehrenamt betreibt, die ebenfalls zum Zentrum der Schule mit Anbindung an das Atrium gehört. Sicher wird der Verein auch die eine oder andere Abendveranstaltung mit unterstützen. Danke für Euer unbeschreibliches Engagement!

Ein Wesenszug von zeitgemäßen Schulen ist die Erkenntnis, dass die komplette Schule ein Lern- und Lebensraum ist. Mit der Umbaumaßnahme wird dem BGB der Charakter der Flurschule genommen. Alle Flächen sind pädagogisch flexibel nutzbar, um verschiedene Lernszenarien in und außerhalb des Klassenzimmers einzeln und in Gruppen zu ermöglichen. Neben den Fluren betrifft dies die Treppenhäuser, das Foyer mit der Cafeteria, diverse Nischen im Haus, die Lernzone im Obergeschoss des Südflügels, die Galerie im Atrium (kl. Empore) und insbesondere diesen neuen Ort. Wenn im Spätsommer der Schulhof fertiggestellt sein wird, werden innen- und außenliegende Bereiche zu einer großen Lernlandschaft verschmelzen. Es entsteht eine Umgebung, in der Schüler und Lehrer sich wohlfühlen können und die sie gerne aufsuchen – das ist eine Grundbedingung für gutes Lernen. 
In diesem Sinne ist auch die Innenbegrünung der Wand und Holzverkleidung zu sehen, die für eine Schule, die sich als UNESCO-Projektschule in besonderem Maße mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung auseinandersetzt, in jedem Fall angemessen ist. Ich bin sicher, dass dieses Erscheinungsbild auch die Identität der Schule prägen wird.

Gebaut wurde der Raum vor allem für unsere Schüler. Paragraph 21 der Landesverfassung fordert: „Die Jugend ist in den Schulen zu freien und verantwortungsfreudigen Bürgern zu erziehen und an der Gestaltung des Schullebens zu beteiligen.“ Und so begrüße ich alle anwesenden Klassensprecherinnen und Klassensprecher und alle Referentinnen und Referenten der SMV. Demokratie braucht Diskussion und Austausch – formell und informell, im geschlossenen Räumen und aber auch transparent wie in diesem offenen Raum mit seinen attraktiven großen Glaselementen. Im Atrium werden Schülerversammlungen stattfinden. Hier wird diskutiert, debattiert, gestritten, gewählt und entschieden werden. In diesem Sinne wird das Atrium zu einem Ort der gelebten Demokratie! Ich begrüße besonders herzlich unsere SchülersprecherFranz Wagner, Lisa Okorafor, Olli Linke und Luca Grimm, die nachher auch zu uns sprechen werden.

Das Atrium wird überdies ein Ort gelebten sozialen Handelns sein, bei Aktionen der Sozialmentoren, wie die Aktionen der Klassenpaten für unsere Unterstufenklassen (Überachtungsaktionen), oder der Streitschlichter, der Schulsanitäter oder der Eine-Welt und Fairtrade-Gruppe. Es wird auch ein Ort der Begegnung mit vielen Gästen unserer Partnerschulen aus dem Ausland werden. 

Das soziale Handeln schließt die ganze Schulfamilie mit ein. Ich begrüße daher ganz herzlich die anwesende Vorstandschaft des Elternbeirats, Herrn Dr. Dirk Laier, Christian Philipp und Susann Oltmanns-Heller. Für Eltern wird das Atrium insbesondere auch ein Ort der Begrüßung und des Abschieds, der Begleitung und des Loslassens, der gegenseitigen Unterstützung und des gemeinsamen Feierns werden. Ich danke der Vorstandschaft des Elternbeirats für den guten Austausch und die vielfältige Unterstützung im Alltag.

Ich begrüße ganz herzlich alle Kolleginnen und Kollegen, stellvertretend den Vorsitzenden des örtlichen Personalrates, Herrn Christian Speidel sowie seinen Stellvertreter Jürgen Mellinger. Für die Lehrerinnen und Lehrer ist die Baumaßnehme jeden Tag eine Herausforderung, die sie mit viel Umsicht und Geduld annehmen. Heute erhalten sie etwas zurück: einen wundervollen Raum, der große Spielräume eröffnet. Schule ist Leben und Leidenschaft, Kämpfen und Scheitern, Freude und Trauer, still sein und laut schreien... – all das werden wir hier erleben – ein Ort, an dem das Leitbild des BGB lebendig wird. Ich danke dem ganzen Kollegium für die hervorragende Begleitung dieser Maßnahme, das intensive Mitdenken und die Wachsamkeit, damit unser Bau im Detail gelingt. Gerade Herr Speidel hat dabei im digitalen Bereich enorm viel geleistet.

Herausheben möchte ich auch den stellvertretenden Schulleiter Herrn Wawatschek. Es kann sich keiner ausmalen, mit welcher Engelsgeduld und auch mit welcher wertvollen Akribie in der Organisation er den täglichen Herausforderungen bei den Arbeiten im laufenden Betrieb begegnet. 

Die Schule als Ganzes wird also ein Lebensraum sein, in dem Schulgemeinschaft entsteht, soziale Strukturen gefördert werden, der Lust auf das Lernen macht und innovative Lernarrangements Räume öffnet. Von dieser Idee aus betrachtet, trug dieses Gebäude in der Planung zurecht den Arbeitstitel „Selbstlernzentrum“. Der Name „Selbstlernzentrum“ ist aber auf die Dauer sperrig. Unabhängig voneinander kam die Idee auf, ihn mit dem Begriff „Atrium“ zu benennen, u. a. vom stellv. Schulleiter Herrn Wawatschek, und von der Kunstlehrerin Frau Reibel. 

Ein Atrium ist in der römischen Baukunst ein „zentraler Raum“, der eine schwarze Decke hat. Der Name stammt also vom lateinischen Wort „ater“ für matt-schwarz oder rußgeschwärzt. 
Der Blick nach oben zeigt, dass dies passt. Wie bei den Römern auch ist es ein zentraler Versammlungsort mit einer guten Anbindung an die anderen Gemeinschaftsbereiche: unsere Lernflure, die Cafeteria, das Foyer, die Lernzone, den großen Musiksaal und auch die Bibliothek.

Das Werk ist gelungen. Und so gilt mein Dank allen Fachplanern und allen Handwerkern, die an diesem Bau beteiligt waren und zu guter Letzt, unserem Hausmeisterteam, den Reinigungskräften und unserem Team im Sekretariat für ihre tägliche (Mehr-)Arbeit, die sie mit unserer Baumaßnahme haben. Dass der Staat derzeit in Bildung investieren sollte, ist gesellschaftlicher Konsens. Genau das passiert im Moment hier, wo wir stehen an diesem Ort. 

Meine Damen und Herren! Heute gibt es noch keine Häppchen und keinen Sekt, nur warme Worte. Wir haben noch eine Etappe vor uns und sind noch nicht fertig! Aber es ist ein Tag der großen Freude. 

Schön, dass Sie gekommen sind, um sich mit uns zu freuen!

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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