Neues Atrium als „das Herz der Schule“ - Burghardt-Gymnasium Buchen (Odenwald)

Neues Atrium als „das Herz der Schule“

Das Selbstlernzentrum des Burghardt-Gymnasiums ist fertiggestellt – Wichtiger Meilenstein der Baumaßnahme erreicht

Das multifunktionale Selbstlernzentrum des Burghardt-Gymnasiums in Buchen (BGB) ist fertiggestellt. Es wird wird als Atrium bezeichnet und wurde in einer schulischen Feier am Montag eröffnet.

Die vergangenen Wochen – darunter vor allem die Osterferien – seien teilweise schwierig gewesen und mit vielen Diskussionen verbunden, wie Architekt Hans-Ulrich Kilian von Kilian und Partner aus Stuttgart berichtet. Manches sei auch noch nicht perfekt, wie die Belege auf den Treppenstufen. Dennoch sei die Freude groß, den Raum an die Schule zu übergeben und damit das Atrium mit Leben zu füllen. "Es ist immer ein großer Kampf in diesen Zeiten, wo wir mit Lieferschwierigkeiten und Terminverzögerungen zu tun haben, dass man am Ende ein Ergebnis hat, welches zufriedenstellend ist", sagt Kilian. "Schule als Projekt ist auch für uns ein didaktischer Ort. Wir lernen mit jedem Projekt. Wir sind neugierig, wie sich das Projekte im schulischen Gebrauch entwickelt und kommen wieder um die Erfahrung zu sammeln", so Kilian.

Rückzugs-, Spiel- und Lernort

"Die komplette Schule ist ein Lem- und Lebensraum. Mit der Umbaumaßnahme wird dem BGB der Charakter der Flurschule endgültig genommen. Alle Flächen sind flexibel und pädagogisch nutzbar", erklärt Schulleiter Jochen Schwab. "Das Atrium hat die Aufgabe eines Marktplatzes, eines Treffpunkts, ist aber auch Rückzugs-, Spiel- und Lernort. Es wird der zentrale Kommunikations- und Begegnungsraum am BGB sein", ergänzt er. "Dieser Raum ist das Herz der Schule", beschreibt Architekt Kilian, und fasst damit die Multifunktionalität zusammen.

"Eine Aula war ein stetiger Wunsch. Mit dem Atrium wird ein Meilenstein in der gesamten Schulgeschichte erreicht", sagt Bürgermeister Roland Burger bei der Feier. In dem rund 30 Millionen Euro Projekt war zuerst keine Aula eingeplant, deshalb biete die Umsetzung des multifunktionalen Selbstlernzentrums einen großen Mehrwert, ergänzt er. Das Atrium sei ein Ort der offen ist für alle. Ein Ort an dem jeder willkommen sei. Das Atrium werde eine Aufenthalts- und Ankunftsfläche sein. Es werde ein Ort sein für kulturelle Veranstaltungen: Theateraufführungen, Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, wie Schwab beschreibt. Alle Anforderungen eines Veranstaltungssaals in Bezug auf Raumakustik, Lichttechnik, und Belüftung seien in dem neuen zentralen Raum der Schule umgesetzt. Außerdem verfügt der Raum über einen Bühnenvorhang, einen Beamer sowie eine Leinwand.

Vertreter der SMV sind sich einig: Das Atrium sehe nicht nur fantastisch aus. Es biete einen Ort fernab des schulischen Trubels und zeuge von zukunftsorientierter Bildung. Die Bigband unter der Leitung von Ines Stein und auch die Theater-AG unter der Leitung von Christian Eschmann gaben bereits kleine Kostproben, wie das Atrium genutzt werden kann. Musikalische Stücke und ein Theater-Anspiel überzeugten bei der Einweihung von der idealen Raumakustik.

"Als ich die Baustelle das erste Mal gesehen habe, fühlte ich mich erinnert an 'Shakespeare's Globe'. Ein Theaterraum der Ähnlichkeit hat mit den Balkonen, den Flächen, den Aufgängen und all dem Holz", so Christian Eschmann. Aus diesem Grund zeigten Schüler der Arbeitsgemeinschaft ein Anspiel von Shakespeares "Ein Sommemachtstraum" in Form einer Live-Probe.

Im Allgemeinen stelle das Atrium einen Treffpunkt für die schulischen Arbeitsgemeinschaften dar. Die neue Galerie werde zunächst der Oberstufe als Rückzugsort zur Verfügung gestellt. Wenn der Schulhof fertig ist, verschmelzen innen- und außenliegende Bereiche zu einer großen BGB-Lemlandschaft. Es entsteht eine Umgebung, in der Schüler und Lehrer sich wohlfühlen sollen. Das ist Grundbedingung für gutes Lernen.

Schüler stehen im Mittelpunkt

Gebaut wurde vor allem für die Schüler. So wirken sich der Umbau und die entstandene Ringverbindung der Bauteile auf die Wege der Schüler zwischen den Klassenräumen aus, indem diese schlichtweg kürzer seien, erklärt der Architekt. Ein wichtiges Thema, mit dem sich die UNESCO-Projektschule auseinandersetzt, ist die nachhaltige Entwicklung. "Die Innenbegrünung der Wand und die Holzverkleidung sind angemessen und spiegeln die Identität der Schule", so der Schulleiter. Das Atrium werde ein Ort sein, an dem Demokratie gelebt wird. Ein Ort, an dem das Leitbild des BGB lebendig werde. Das Werk sei gelungen, fasst Schwab zusammen.

"Alle machen sich große Mühe, dass es schön wird. Belebt das Haus, aber geht respektvoll damit um", äußert der Architekt ein persönliches Anliegen. "Wir sind noch nicht fertig. Das ist eine Etappe. Aber es ist ein Tag der großen Freude", so Schwab.

Text: Stefanie Cabraja (Fränkische Nachrichten)

Bilder: Herr Matt

Begrüßungsrede des Schulleiters bei der Eröffnung des BGB-Atriums am 18. April 2023

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